werben für strom 1890-2010

Veranstalter
Umspannwerk Recklinghausen, Museum Strom und Leben; Gesprächskreis Technikgeschichte
Veranstaltungsort
Umspannwerk Recklinghausen, Museum Strom und Leben
Ort
Recklinghausen
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.06.2009 - 06.06.2009
Deadline
30.01.2009
Website
Von
Regina Weber

„Einfach“, „lekker“, „gelb“, so werben Energieversorgungsunternehmen für elektrischen Strom, ein immaterielles Produkt. Assoziativ steht Strom auch für Familienglück und ein bequemes Leben durch elektrische und elektronische Geräte. „Strom kann alles“, Strom ist „sauber“, „sicher“ und „günstig“. Strom ist ein Markenprodukt geworden.

Mit der Nutzung der elektrischen Beleuchtung beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts eine lange fast 100 jährige Phase der Elektrifizierung. Elektroindustrie und Energieversorgungsunternehmen etablieren sich als neue Branche, die durch Verkaufshilfen nach Absatzmöglichkeiten sucht. Neben der Einführung der Ratenzahlung konzentrieren sich die Akteure auf Werbung mit dem Ziel, über den Verkauf von Haushaltsgeräten, Elektromotoren und landwirtschaftlichen Geräten Elektrizität flächendeckend anzuwenden. Entweder wirbt man direkt für Elektrizität oder aber für den Kauf von Elektrogeräten.

Der Einsatz moderner Medien für die Werbung symbolisieren den Fortschritt, mit dem Strom assoziiert wird. Deren Bandbreite reicht vom persönlichen Verkaufsgespräch sowie den Versuchsküchen bis hin zur Plakat-, Radio- und Fernsehwerbung.

In den 1970er-Jahren findet eine tiefgreifende Zäsur statt. Die Elektrifizierung ist weitgehend abgeschlossen und die Zusammenarbeit der Energieversorgungsunternehmen mit Unternehmen der Elektroindustrie verliert für beide Seiten an Bedeutung. Gesellschaftliche Diskussionen um Kernenergie und Umweltschutz bestimmen nun die Inhalte der Werbung, die Teil des Marketings und der Unternehmenskommunikation wird. Einzelne Werbegrafiker werden zunehmend durch Werbeagenturen abgelöst und auch das ästhetische Erscheinungsbild gedruckter Medien ändert sich aufgrund moderner Herstellungsverfahren.

Mit dem Liberalisierungsgesetz ist 1998 in Deutschland eine weitere Zäsur zu verzeichnen. Es entstehen erste Strom-Marken und unter den Energieversorgungsunternehmen treten neue - internationale - Anbieter auf dem deutschen Markt auf. Durch Medien wie das Internet, Werbemittel mit Logo und durch zahlreiche Sponsoring-Aktionen in den Bereichen Sport, Soziales und Kultur positionieren sich die Unternehmen in Deutschland. Bilder, die das Produkt „Strom“ symbolisch zum Ausdruck bringen, treten jedoch zugunsten der vielfältigen Kommunikation der Unternehmen zurück.

Welche Bedeutung haben nun Werbung bzw. Marketing für die Durchsetzung von Elektrizität, den Konsum oder für die Herausbildung einzelner Strom-Markenprodukte? Ist darauf eine schnelle und breite Akzeptanz von Elektrizität zurückzuführen? Welche Botschaften werden vermittelt und wie sieht die „historische Realität“ aus?

Zu diesen und weiteren Fragen laden die Veranstalter zu Referaten oder Projektvorstellungen ein, insbesondere zu Themen
- der Elektrifizierung der Landwirtschaft, des Kleingewerbes oder der Haushalte
- der Werbung/des Marketing unter mediengeschichtlichen, kunst- und kommunikationswissenschaftlichen Aspekten,
- gesellschaftlicher und politischer Einflüsse auf Werbung
- der Kommunikation von Strom im internationalen Kontext

Interessierte ReferentInnen werden gebeten, bis zum 30. Januar 2009 ein Exposé einzureichen.

Die Tagung im Umspannwerk Recklinghausen - Museum Strom und Leben - findet in Vorbereitung einer Ausstellung mit Katalog für die RUHR.2010 Kulturhauptstadt Europas statt und ist gleichzeitig das 28. Jahrestreffen 2009 des Gesprächkreises Technikgeschichte.

Programm

Kontakt

Regina Weber, M.A.
Umspannwerk Recklinghausen
Museum Strom und Leben
Uferstr. 2-4

45663 Recklinghausen
Tel. 02361-382216
Fax 02361-382215
regina.weber@rwe.com


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